Riesling – der wohl beliebteste Weißwein in Deutschland

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Riesling ist eine Rebsorte, aus der ein frischer, armomareicher Weißwein gewonnen wird. Und nicht irgendeine, sondern die seit einigen Jahren in Deutschland meistangebaute überhaupt. Fast ein Viertel der hiesigen Weinanbaufläche ist mit Riesling-Reben bestockt (rund 23.300 ha), sie sind in allen deutschen Weinbaugebieten zu finden – in einigen sehr dominant, wie z.B. im Rheingau mit fast 80 Prozent. Insgesamt liegen etwa 60 Prozent der weltweiten Riesling-Rebflächen in Deutschland.

Das liegt v.a. daran, dass sich die Riesling-Reben vor allem in den kühleren, nördlichen Weinbaugebieten wohl fühlen. Riesling ist relativ kälteunempfindlich und gehört zu den spät reifenden Rebsorten – die lange Reifezeit trägt wesentlich zur Entfaltung des Aromas bei. Als ideale Lagen gelten die Hänge an Flusstälern mit steinigen Böden (bspw. an Rhein und Mosel), die die Wärme schön speichern können

Ein Riesling kann nach Apfel schmecken und/oder nach Pfirsich, nach Birne und/oder leicht nach Zitrone…oder oder und und! Charakteristisch ist vor allem die spritzige Säure, da Riesling-Trauben sehr säurebetont sind und bspw. einen überdurchschnittlich hohen Apfelsäuregehalt aufweisen. Riesling-Reben bringen nicht nur wunderbare trockene Weißweine hervor (woran die Winzer*innen sicher auch beteiligt sind), ihr fruchtiger Behang wird auch gerne für Eiswein, Beerenausleesen und andere Süßweine verwendet. Einen guten Riesling kann man mitunter Jahrzehnte lagern, wobei sich das Aromaprofil wandelt: der Riesling wird unfruchtiger, dafür aber „mineralischer“.

Riesling ist eine der ältesten noch verbreiteten Rebsorten. Die Ursprünge liegen im 15. Jahrhundert, zumindest finden sich in dieser Zeit erste Erwähnungen. Es wird vermutet, dass der Riesling aus der Kreuzung von Wildreben mit den Rebsorten Traminer und Heunisch hervorgegangen ist. Vor etwas über 100 Jahren war der Riesling sogar einmal der teuerste Wein der Welt. Die dadurch angekurbelte Überproduktion und Qualitätsminderung führte dazu, dass Riesling-Weine diese Spitzenposition an den Bordeaux abgeben mussten und nach und nach bedeutungsloser wurden. Seit einigen Jahren erlebt der Riesling aber wieder einen deutlichen Aufwärtstrend und man kann durchaus gute Rieslinge zu annehmbaren Preisen erwerben. Probiert Euch mal durch, es lohnt sich!

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